Evolution, Destruktion
Ablaze Magazin #10:
Nach
etlichen Demo- und Splitveröffentlichungen liegt nun endlich das erste
Album der Schweizer vor, wenn auch die Spielzeit mit knapp 30 Minuten
etwas kurz ausfällt. Geboten wird dem Hörer sehr räudiger Black Metal,
der durch gekonnten Einsatz der Gitarren ordentlich Abwechslung in
einzelnen Titeln bietet ohne die Aggessivität und Schnelligkeit zu
verlieren. Die Gitarren sind auf dieser LP die treibende Kraft!
Die LP beginnt mit einem ungewöhnlichen Intro und nach ca. 30 Sekunden bricht die Black Metal Schlacht mit „…Frei“ herein. Die Themen die WACHT mit ihrer Musik verarbeiten, sind Krieg und Heldentum. Auch das Cover lässt das bereits erkennen – ein Soldat steht zwischen zwei Soldatengräbern und denkt an seine gefallenen Brüder. Alle Texte sind zum Nachlesen in der Innenhülle abgedruckt. Dies ist auch gut so, denn die Schreie von Steynsberg sind kaum bis gar nicht zu verstehen. Glaub jetzt aber bitte nicht, dass es sich bei WACHT um eine Kopie von ENDSTILLE handelt – das komplette Gegenteil ist hier der Fall.
Auf der LP sind Titel wie „Mit den Jahren verblasst“, „Westwind“, „Heimgang“, „ZK“, und „Evolution, Destruktion“ erhalten. Die letzten beiden Titel stammen von Demos/Split-Veröffentlichungen und wurden für das Album komplett neu eingespielt - und gefallen mir persönlich am Besten. Das ist Aggression pur! Alle Sammler und Vinylliebhaber sollten sich sputen und schnell zuschlagen, denn die LP wird mit einer Limitierung von 255 Einheiten schnell vergriffen sein. Zumal sicherlich nicht jeder Mailorder diese LP, aufgrund der Covergestaltung, führen wird.
Ich schliesse die Rezension mit den Worten der Band: WACHT MACHEN EXKLUSIVE MUSIK – und ich darf einer dieses exklusiven Kreises sein!
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Schlachtenruf:
Das hört sich schon mal wieder mächtig exklusiv an, was mir da aus der Festung Bergstolz ins Haus flattert.
Wacht (wir erinnern uns: Wacht / Ordo Infandorum Rituum Occultus – Split EP) – mit dem martialischen Titel Evolution, Destruktion auf Vinyl.
Jetzt aber mal gleich an die grausigen Fakten: Wacht
legen mit diesem Werk das erste volle Studio Album hin (obwohl mir die
Spielzeigt mit ca. 30 min etwas kurz erscheint) und dies gleich auf
Vinyl und noch dazu auf lediglich 255 Exemplare limitiert – also sehr
exklusiv, kann ich da nur nochmal betonen!
Recht militärisch mutet
die Aufmachung an, und auch die Texte sprechen eine deutliche Sprache:
„Wenn lodernde Feuermassen werden entfacht – wenn die Vernichtung vor
gar nichts halt macht / brich sämtliche Gesetze – verbreite Tod und
Hetze usw.“, finde ich also alles schon mal recht ansprechend. Und – ja –
die Musik ist perfekt an all die äußeren Faktoren angepasst, eine
richtig gewaltige Raserei kommt auf den auserwählten Kreis der 255 Hörer
zu.
Schneidig und dennoch poltrig führt die Gitarre das Geschehen an; und was Wacht wirklich ausmacht ist der irre, schrille Black Metal Gesang, der mich stellenweise an die ganz alten Helheim erinnert.
Also eines ist klar: hier gibt’s wieder richtig kriminell-apokalyptischen Black Metal auf die Birne. Geschwindigkeit am Schlagzeug, klirrende Gitarre und Hasskrämpfe durchs Mikrophon; und dieser Black Metal ist so „richtig“, dass Gutmenschen und andere Spastis auf jeden Fall ihre dreckigen Wurstfinger davon lassen sollten, aber gut, deswegen ist die Platte ja glücklicherweise limitiert, so gesehen macht das Sinn.
Die Scheibe ist eine Gemeinschaftsproduktion von Idealistic Elitism (von diesem Label habe ich allerdings noch nichts weiter gehört) und dem allseits bekannten Schweizer Label Bergstolz – unbedingt zuschlagen, und zwar schnell – es gibt nicht viel davon!
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Aristocrazia Webzine:
Che
cosa spinge un gruppo a produrre un disco? Spesso si tratta di pura
voglia di mettersi in mostra. Nel caso del progetto Wacht, diverse forze
s’incontrano in un punto preciso del locale di prova, provocando nelle
menti dei musicisti un Inferno che desidera terrorizzare il sottosuolo
metallico per l’eternità. Non spreco parole per presentarvi questo
duetto.
La Bergstolz mi sorprende sempre con le sue uscite molto
curate e di ottima fattura. È difficile oggi produrre dei dischi molto
limitati, per poi venderli a prezzi abbordabili. Questa etichetta ci
riesce, offrendoci questo disco di cui esistono appena 255 copie. Una
potrebbe essere presto vostra.
Durante il primo ascolto giro e
rigiro la copertina e l’inserto. Qualcosa mi disturba. Ecco, adesso lo
so! I testi sono in tedesco. Normalmente Steynberg redige i suoi lavori
nella lingua madre, il romancio. Per questa volta chiuderò un occhio…
I
pezzi mi paiono più maturi di quelli contenuti nelle registrazioni
precedenti. La fattura è comunque tipica per il progetto: la voce è
tanto straziata da lasciare ritirare le gengive all’ascoltatore, le
scale di chitarra e di basso sono aggressive, rinunciando spesso e
volentieri a parti lente, e la batteria maltratta le budella
dell’ascoltatore. Molto fresca è la pista “Westwind” che vive di
passaggi quasi punk. La prossima tappa del gruppo sarà il black’n’roll?
Chissà!
Passo rapidamente ai punti negativi. La corta durata e la
presenza di due pezzi usciti in precedenza, anche se incisi di fresco,
lasciano un poco l’amaro in bocca. Spero che in futuro il gruppo crei
dei lavori senza materiale riciclato che è inferiore a quello nuovo.
Non
mi resta altro che consigliarvi l’ascolto del gruppo e l’acquisto di
questo vinile. Orsù dunque pargoletti, la tiratura è limitata!
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Ablaze Magazin #9:
Die Musikgruppe WACHT aus der Schweiz ist auch so eine Sache für sich. Die gleichnamige Demo „Wacht“ von 2008 war zwar keine grosse Offenbarung, die Musik etwas einfach gehalten, aber dennoch für eine Demo nicht wirklich schlecht – die extrem helle Kreisstimme hatte sogar ihren Reiz und erinnerte etwas an Starkad, den Sänger bei den Bayern von BLUTAAR, mit dem Unterschied, dass man bei WACHT auch mal in der Lage war, ein paar Worte zu verstehen. Auf der 2009 erschienen Split-Veröffentlichung „Über toten Leiber…“ mit CINIS hatte man sich immerhin verbessert, der Gesang war hier nun auch deutlich verträglicher geworden. Doch bereits bei der im selben Jahr noch folgenden Split mit ORDO INFANDORUM RITUUM OCCULTUS bekam man den Eindruck eines Rückschrittes, denn die Musik wirkte allein schon von der Aufnahmequalität schlechterer als seine Vorgänger.
Nun hat die Zwei-Mann-Formation aus dem Alpenland also ziemlich schnell ihr Debüt Album auf den Markt gebracht, das den schicken Namen „Evolution, Destruktion„ trägt. Wie man auf den Namen dieser Veröffentlichung gekommen ist, wäre sicher auch einmal interessant zu erfahren , wird aber wohl ein Geheimnis bleiben. Nun, Destruktion ist auf dem Album sicher auch vorhanden, die Texte sprechen da oftmals eine deutliche Sprache, wenn man auch etwas Probleme hat, diese zu verstehen. Aber gab es auch eine Evolution? Die Musik ist zwar etwas monoton ausgefallen, womit man jedoch leben kann – etwas Abwechslung wäre zwar nicht schlecht gewesen, aber es ist nicht so monoton, dass man sich nur noch fragt, wann sich die CD endlich dem Ende nähert. In diesem Aspekt ist das Werk auch deutlich besser als die schon angesprochene Split-Veröffentlichung mit ORDO INFANDORUM RITUUM OCCULTUS. Das Problem auf diesem Album ist allerdings die Stimme, die man auf sieben von neun Titeln ertragen muss. Zwar ist sie martialisch und mag so der Musik und den Inhalten der Lieder angemessen sein, auf die Dauer ist sie jedoch ziemlich nervig.
Diese mit anderen Gruppen zu vergleichen fällt allerdings schwer, da man so einen Gesang nicht jeden Tag hört, es gibt aber eben doch einige Gruppen, die da eine bessere Stimme hören liessen. Natürlich wird es hier auch Gegenstimmen sagen, die die martialische Stimme loben und sagen, dass eben genau diese den speziellen Reiz des Albums ausmacht und es sich um eine geniale Black Metal Produktion handelt und die Trueness auch voll gegeben ist – die Weltnetzpräsenz Schlachtenruf.de etwa war von dem Album doch ziemlich angetan, wie man der dortigen Rezension entnehmen kann. Aber man muss ja nicht immer einer Meinung sein und daher bleibt hier auch die Meinung, dass die Stimme zwar passend sein mag, aber nicht wirklich zur Langzeitmotivation des Hörers beiträgt, da man ab einem gewissen Zeitpunkt dann schlicht und ergreifend genug von dem Geschrei hat.
Positiv ist jedoch, dass man immerhin einen gewissen Wiedererkennungswert besitzt, der vielen anderen Gruppen leider fehlt. Der mit dem Namen „Ausklang…bis in den Tod“ versehene letzte Titel der gut 30 Minuten umfassenden Veröffentlichung bietet trotz seiner Kürze immerhin noch einen Moment des (positiven) Grauens und stellt somit einen würdigen Abschluss dar. Anzumerken sein noch, dass man bei der Aufmachung die beliebte Frakturschrift verwendet hat und es sich wieder um einen der Fälle handelt, wo man wohl die Regeln entweder nicht kannte oder schlicht zu faul war, neben dem langen s auch mal ein rundes zu setzen. Dem deutschen Normalbürger wird es zwar eh nicht auffallen, dass da etwas nicht richtig ist, dem Schriftkundigen aber dreht sich der Magen wieder einmal um. Die Gruppe selbst hat die Aufmachung womöglich nicht selbst gemacht, dennoch sollte es erwähnt sein, immerhin gehört die Optik doch ebenso wie die Musik zur Veröffentlichung. Und die Hoffnung ist ja noch nicht gestorben, dass man irgendwann einmal die Kritik bezüglich der Schrift ernst nimmt und auch mal eine Veröffentlichung vorbildlich setzt. (Man erinnere sich an „Stimmen des Waldes“ von Varg, wo man eine vorbildliche Setzung hatte.) Und damit sind wir auch schon beim Fazit dieser Veröffentlichung:
Man kann sich das Album zwar durchaus anhören, der ganz grosse Wurf ist den beiden Süddeutschen nur damit leider nicht gelungen. Die im Albumtitel genannte £Evolution ist zwar vorhanden, denn immerhin ist die Musik qualitativ besser als auf der Demo von 2008, bei dem Gesang jedoch hat man sich der Fortentwicklung irgendwie etwas verweigert oder hat die Evolution seltsame Wege gehen lassen. Da es sich aber um das Debüt-Album handelt, kann man ja noch davon ausgehen, dass bis zur nächsten Veröffentlichung eine Verbesserung stattfinden wird und neben der Destruktion auch etwas mehr Evolution zu Tage kommt. Potenzial für gute Black Metal Kost ist ja immerhin vorhanden. Die Schallplatte ist übrigens auf 255 Exemplare limitiert.